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Die Geschichte der Thai-Katzen

Woher kommt die Thai?

Geschichte

Die THAI und die SIAM haben die gleichen Wurzeln. Die Thai ist die traditionelle ursprüngliche Siamkatze.

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Erste Hinweise auf das Erscheinungsbild von Siamkatzen finden sich in dem wahrscheinlich ältesten Katzenbuch der Welt, „Poems of the Cat“, publiziert in 1350 – 1767, das sich im Besitz der Nationalbibliothek in Bangkok befindet. Maskenkatzen mit faszinierenden blauen Augen und dunklen Abzeichen an Schwanz, Pfoten und Ohren werden als Haustiere neben der königlichen Familie dargestellt. 

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Bei der allerersten Katzenausstellung im Jahr 1871 im Crystal Palace in London wurden Siamkatzen aus Südostasien gezeigt. Diese ursprünglich importierten Siamkatzen waren, wie die heutigen Nachkommen in Thailand, mittelgroße, muskulöse, anmutige Katzen mit einem mäßig keilförmigen Kopf und langen Ohren, die proportional zur Kopfgröße waren. Diese Katzen waren nie extrem in ihrem Erscheinungsbild.

Neben den Direktimporten aus Thailand (damals noch Siam), sind Importe aus Burma, Hongkong, Japan sogar Tibet verzeichnet.

 

Man unterschied schon damals zwischen einem rundköpfigeren Typ („apple head“), ähnlich etwa der heutigen Thaikatze, und einem heller gefärbten, langköpfigen Typ („marten face“ – Mardergesicht).

Letzterer setzte sich in der modernen Siamzucht durch. Der neue Siam Rassestandard: extrem langer Körper, auffallend langer, keilförmiger Kopf, langer, superdünner Peitschenschwanz sorgte für extravagante Katzen, die auf Ausstellungen prämiert wurden.

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Der rundlichere traditionelle Typ geriet fast in Vergessenheit und wurde auf den Ausstellungen kaum noch gut bewertet, da man den Typ als antiquiert ansah. Trotz allem wurde er von Enthusiasten und beharrlichen Züchtern, die sich diesem extrem schlanken Typus entgegensetzten, im Verborgenen weiter gezüchtet, teilweise auch ohne Vereinszugehörigkeit.

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In Russland begann die professionelle dokumentierte Zuchtarbeit erst in den 1990er Jahren, so dass die traditionelle Siam dort keine Zeit hatte, sich zum extremen Typus zu wandeln. Natürlich gab es die Siam dort schon viel früher. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Siamesen nachweislich von dem berühmten Puppenspieler, Regisseur und Direktor des Moskauer Puppentheaters Sergei Obraztsov aus Polen, Ungarn, der DDR und Thailand in die UdSSR (nach Moskau) gebracht. Natürlich hatten sie keine Stammbäume, sie waren für die Russen „nur“ Hauskatzen (und Familienmitglieder) in Siamfarbe. Obraztsov gilt als der Begründer der Zucht von Siamkatzen in der SU. 

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Bis Ende der 1980er Jahre hatte Russland bereits einen ausreichenden Zuchtbestand an Katzen vom Phänotyp der traditionellen Siamkatze. Die erste Katzenausstellung überhaupt in der UdSSR im Mai 1987 mit etwa 100 Katzen war ein Hammer, eine Bombe. Die Leute standen fünf oder sechs Stunden in Reihen an, um ... fünf Perser aus der Tschechoslowakei, einige Kurzhaarkatzen und eine große Anzahl flauschiger "Vas'kas" und "Murkas" (die meisten waren Hauskatzen) zu sehen. Auch 18 Katzen des Siamtypes wurden gezeigt, natürlich mit unbekannten Eltern, aber nicht alle in die Klasse der SIA/ OKH aufgenommen.

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In russischen Klubs erschien sofort eine große Anzahl von kurzhaarigen Katzen, in Colorpoint Färbung unbekannten Ursprungs, sie alle wurden gemäß ihres Phänotyps zur Thai. Nur aus irgendeinem Grund vergaßen alle, dass diese Katzen viele Jahre frei zusammen mit einheimischen europäischen Kurzhaar-Katzen gezüchtet wurden, etwas schwerer in Typ und Größe als die echten Thais.

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In den ersten Katzenausstellungen in Moskau und Leningrad in den Jahren 1987-1988 wurden dort die “Siamesen” in der Novizen Klasse unter dem Rassenamen “Alte Siam” ausgestellt. 

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Im Jahr 1989 wurden der Moskauer Katzenklub “Feliz” und der St. Petersburger Club “Kotofey” Teil der WCF und luden die Präsidentin A. Hackmann zum Besuch der Ausstellungen ein.

1989 wurde, nach einem Aufruf in der Zeitschrift “Ein Herz für Tiere”, von deutschen Züchtern die IG “Siam alter Typ” gegründet, mit dem Ziel den traditionellen Siamtyp anerkennen zu lassen. Hierzu wurde über den Katzenverein Deutsche Edelkatze e.v. ein entsprechender Antrag beim Verband WCF über A. Hackmann eingereicht.

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Einfach war das nicht, denn viele Siam des „alten Types“ waren zwar der richtige Typ aber zu dem Zeitpunkt auch schon richtig alt oder bereits kastriert, so dass die nicht mehr in die Weiterzucht einbezogen werden konnten.

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Die Züchter der alten Siam hatten sich eine Teilung der Rasse „Siam“ in zwei Typen (alter und neuer) gewünscht, jedoch fand dieser Vorschlag bei den Züchtern des modernen Siamtyps wenig Zustimmung.

1991 verabschiedete die WCF den neu erstellten Standard für die traditionellen Siamesen, die von nun an den Namen THAI tragen. Seither wird der rundlichere Typ als eigenständige Rasse wieder zielgerichtet gezüchtet, anerkannt von Vereinen und Dachorganisationen wie WCF, EGCA, WACC, LOOF, TICA und seit neuestem im vollen Anerkennungsstatus in der FIFe.

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Einreichung des Proposals zur Anerkennung der THAI in der TICA durch Carola Hopfe im Namen der Mitglieder der ITC. Die offizielle Präsentation der THAI erfolgte 30.8.-1.9.2006 anlässlich der TICA Annual unter anderem durch Mitglieder der ITC.

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Offizielle Präsentation der THAI im Februar 2014 in Italien (Cernobbio) bei der FIFé- mit einigen Katzen der ITC Mitglieder. Somit konnte der Antrag zur Anerkennung der THAI in der FIFé eingereicht werden.

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Zur Generalversammlung im Mai 2014 beschließt die FIFe mit knapper Mehrheit die provisorische Anerkennung der THAI für die nächsten 5 Jahre.

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Am 26.5.2017 erhielt die THAI ihre vollständige Anerkennung auch in der FIFé.

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Durch die systematische Arbeit unter großem Anteil der ITC Mitglieder konnten die Auflagen zur vollen Anerkennung der Thai erfüllt werden und die Kommissionen der FIFé schlagen die vollständige Anerkennung der THAI zum 1.1.2018 vor.

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Entnommen aus: International Thai Cats

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